Wer baut denn da?

Auf der Wiese vor Gebäude 1, welche die AG „Umwelt und Schulgarten“ nach und nach naturnah umgestalten wird, hatten wir Anfang des Schuljahres seltsame Bauten entdeckt (wir berichteten).
Nun haben sich uns die Erbauerinnen endlich gezeigt, natürlich wieder fleißig bei der Arbeit.
Es handelt sich um Schornsteinwespen, die ihre Brutzellen in die lehmige Erde bauen und dabei gebogene, röhrenartige Gebilde hinterlassen. In diese Brutzellen legen sie ihre Eier ab. Daraus schlüpfen Larven, die sie – sehr wählerisch – ausschließlich mit durch einen Stich gelähmten Rüsselkäferlarven versorgen. Nach dem Verzehr spinnen die Wespenlarven einen Kokon und überwintern so als sogenannte Ruhelarven. Im Frühjahr verpuppen sie sich und nach dem Schlüpfen graben sie sich zur Erdoberfläche durch.
Es ist die einzige Art, die eine derartige Architektur aufweist und ist somit sicher zu bestimmen.
Die Schornsteinwespen leben solitär, bilden also keinen Staat und sie sind absolut friedfertig. In Naturgärten gelten sie als Schädlingsbekämpfer und werden somit als Nützlinge geschätzt.

20220517 143915 MEDIUM  Schornsteinwespe beim Bau