Ethik – eine 2500 Jahre alte Disziplin stellt sich vor.
Wieso soll ich etwas Gutes tun, wenn es mir nichts bringt? Kann ich überhaupt gut sein oder sind Menschen per se schlecht? Fühlt man, was richtig oder falsch ist oder braucht es dafür Wissen und Erfahrung? Ist es einfacher, das zu tun, was andere tun oder soll ich auf meine innere Stimme hören? - Was, wenn sie unrecht hat? |
Was ist Ethik? Ethik ist ein Teilbereich der Philosophie und beschäftigt sich mit der Frage „Was soll ich tun?“ Diese Frage ist eine der vier Hauptfragen, mit denen sich der Mensch auf dieser Erde beschäftigt. Sei es in der Beziehung, im Beruf, im Umgang mit Mitmenschen oder beim Einkaufen – die Frage nach dem Handeln ist allgegenwärtig. |
Wieso Ethik? Ethik ist keine reine Alternative zum Religionsunterricht, sondern ein selbstständiges Fach dass sich der Aufgabe widmet, aus Kindern kritische, sich selbst reflektierende junge Erwachsene werden zu lassen. Ethik ist das Fach, wo Kinder lernen, zu denken, ihr bisheriges Weltbild zu überdenken, moralische Werte zu formen und ihr eigenes Profil zu entwickeln. In vielen Situationen entscheiden sich Kinder, ohne lange nachzudenken, aber manchmal fallen überzeugende Antworten ziemlich schwer. Vor allem dann, wenn die Situationen verzwickt sind und unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen. Eine klare Lösung zu bekommen, ist dann nicht immer einfach. Die Ethik versucht den Kindern zu helfen, selbstständig durch eigenes Nachdenken vernünftige Antworten in solchen schwierigen Situationen zu finden. |
Wie ist dieses Fach strukturiert? Ethik ist kein Fach, das irgendwo beginnt und dann ein Ende findet. Die Frage nach dem richtigen Handeln ist oftmals situationsabhängig und subjektiv, dennoch ist es wichtig, gewisse Leitlinien und Orientierungen zu erhalten. Hier gibt es diverse Quellen, denen sich die Ethiklehrer:innen bedienen: Religionen und deren Werte, Philosoph:innen, Theolog:innen, Soziolog:innen, Mediziner:innen uvm. Sekundarstufe I: In den Klassenstufen 5-10 werden an exemplarischen Beispielen „Problemfragen“ entworfen, welche zunächst subjektiv beantwortet, danach durch Texte hinterfragt und schlussendlich kritisch reflektiert werden. Die Themen wiederholen sich zyklisch, damit ein hermeneutisches Lernen vonstatten gehen kann. Hier wird ein Fundament von Wissen und Werten erbaut, auf welchem in der Oberstufe durch philosophische Textarbeit aufgebaut werden kann. Ziel ist es, dass die Kinder zu selbstbestimmten, kritischen Erwachsenen heranwachsen, die ihre Umwelt bewusst wahrnehmen und Entscheidungen überlegt und aus Überzeugung treffen können. Themen sind: Ich als Mensch, Familie, Ich und andere, Sterben und Tod, Medizin und Ethik, Natur und Ethik, Religionen, Medien, Wahrheit und Lüge, Konflikte und Lösungen, uvm. ) Sekundarstufe II: In der gymnasialen Oberstufe weitet sich der Ethikunterricht über die Frage „Was soll ich tun“ aus. Auch die anderen großen Fragen der Philosophie, die Kant formulierte, werden hier beleuchtet und es wird versucht, Antworten zu finden, die den Schüler:innen in ihrem Leben helfen, „richtige“ Entscheidungen zu treffen und eine kritische, auf einem Fundament von Wissen und Überzeugung fußende Moral, zu entwickeln. Themen der Sekundarstufe II sind unter anderem:
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"Der Kluge lernt aus allem und jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß schon alles besser“ (Sokrates) |